Natur & Umwelt
"Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, dass die biologische Vielfalt, die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts einschließlich der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind". So heißt es in §1 des Bundesnaturschutgesetzes. Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Natur und Umwelt in Rödinghausen sowie Ansprechpartner dazu.
Natur- und Landschaftsschutz
Der eingeebnete Talgrund dieser "kastenförmigen" Täler ist mit Feuchtgrünland bedeckt, die relativ steilen Böschungen sind mit Waldstreifen und Gebüsch bewachsen. Auch der Kilverbach wurde - wie meistens die Bäche der Sieken - schon vor Jahrhunderten zur leichteren Flächennutzung seitlich an den Böschungsfuß verlegt.
Im Kilverbachtal kommen viele seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten vor. Im Frühjahr bieten die Feuchtwiesen mit Wiesenschaumkrauft, Hahnenfuß und Kuckuckslichtnelke ein buntes Bild. Aurorafalter, Blutströpfchen und andere Schmetterlinge besuchen die Blüten. Wer Glück hat, kann vielleicht die "fliegenden Edelsteine" unserer Vogelfauna, die Eisvögel, einmal beim Fischen beobachten.
Um Rückzugsgebiete für die scheuen Tierarten zu erhalten, wurden bewusst nicht alle Talabschnitte durch bequeme Wanderwege erschlossen. Wo der "Sachsenweg" den Kilverbach überquert, hat man nach beiden Seiten Einblick in besonders feuchte Talflächen mit Hochstaudenfluren und Amphibienlaichtümpeln.
Gewässer
Gewässer sind gemäß Wasserhaushaltsgesetzt als Bestandteil des Naturhaushaltes und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu sichern. Diesem wasserrechtlichen Grundsatz folgend, ist Rödinghausen Mitglied des seit 2004 in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke laufenden Gewässerentwicklungsprojekts "Weser-Werre-Else" (WWE-Projekt). Im Rahmen dieses Gemeinschaftsprojekts soll ein nachhaltiger Beitrag zur strukturellen Verbesserung der Fließgewässer im heimischen Raum geleistet werden. Hierbei zeigen unter anderem die Gewässerentwicklungskonzepte der einzelnen Kommunen für viele Gewässerabschnitte Handlungsempfehlungen auf, wie Fließgewässer wieder in einen möglichst naturnahen Zustand zurückgeführt werden können. Gleichzeitig werden durch die Arbeiten des WWE-Projekts auch die Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) erfüllt. Im Rahmen dieser Kooperation konnte in der Gemeinde Rödinghausen in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an Maßnahmen zur strukturellen Verbesserung der Fließgewässer umgesetzt werden. Die Finanzierung des Projektes erfolgt zu etwa 80 Prozent über Zuwendungen des Landes NRW.
In enger Abstimmung mit der Gemeinde Rödinghausen finden jährliche Gewässerschauen durch Mitarbeiter der Kreises Herford statt, bei denen die heimischen Gewässer ab Quellbeginn unter die Lupe genommen werden. Im Rahmen einer solchen Kontrolle sollen wasserwirtschaftliche Missstände an den Gewässern festgestellt und/oder mögliche ökologische Maßnahmen erarbeitet werden, durch die sich der Zustand des Gewässers in Zukunft verbessern kann. Diese Maßnahmen werden dann in Zusammenarbeit mit dem WWE-Projekt konzeptioniert und umgesetzt. Dazu gehören beispielsweise neu errichtete Furten, die Beseitigung von Strukturbeeinträchtigungen, Einbau von Strömungslenkern oder der naturnahe Ausbau eines beispielsweise verrohrten Gewässers.
Für mehr Informationen über das WWE-Projekt hier entlang.
Baumschutzsatzung
Um Bäume in bebauten Ortsteilen vor Fällungen oder Schädigungen zu schützen, hat die Gemeinde Rödinghausen nach einem Beschluss des Rats der Gemeinde eine Baumschutzsatzung eingeführt. Nach Maßgabe dieser Satzung wird der Baumbestand unter anderem zur Erhaltung oder Verbesserung des Klimas und Erhaltung eines artenreichen Baumbestandes geschützt. Im Geltungsbereich dieser Satzung ist es verboten, geschützte Bäume zu entfernen, zu zerstören, zu schädigen oder ihren Aufbau wesentlich zu verändern. Bürgerinnen und Bürger müssen für diesen Fall einen Antrag stellen.
Hier finden Sie die Baumschutzsatzung der Gemeinde Rödinghausen:
Eingriffe in Natur und Landschaft
Im Rahmen der allgemeinen Entwicklung eines Siedlungsbereichs ist die Veränderung die einzige Konstante. Somit findet zum Beispiel bei der Ausweisung eines neuen Wohngebiets oder der Erweiterung eines Firmensitzes zwangsläufig ein Eingriff in Natur und Landschaft statt, welcher fast immer durch die Versiegelung von zuvor unbebauter Fläche gekennzeichnet ist. Nach § 13 Bundesnaturschutzgesetz sind erhebliche Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft vom Verursacher vorrangig zu vermeiden. Diese Grundsätze gelten sowohl für kommunale Bauvorhaben als auch bei privaten Bautätigkeiten. Da jene Beeinträchtigungen bei einer Flächenversiegelung jedoch in den wenigsten Fällen vermieden werden können, sind Kompensationsmaßnahmen zu ergreifen, die, je nach Bauvorhaben, vor dem Beginn der Baumaßnahe oder im Anschluss daran fertig gestellt werden müssen. In welcher Art und Weise die Maßnahmen umgesetzt werden, entscheidet sich während des Planungsprozesses, im Rahmen der Bauleitplanung.
Im Rahmen von gemeindeeigenen Bauvorhaben sind in den vergangenen Jahren eine Reihe von Kompensationsmaßnahmen im Gemeindegebiet durchgeführt worden. So wurden zum Beispiel zuvor intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen in extensiv genutzte Dauergrünländer umgewandelt, Waldflächen aufgeforstet, Streuobstwiesen gepflanzt und heckenartige Gehölzstreifen angelegt. Anhand von einigen Maßnahmen konnte auch ein Biotopverbund, das heißt ein Netz von Biotopen, her- bzw. wiederhergestellt werden, welcher das Überleben von Arten im räumlichen Zusammenhang sichert. Die Unterhaltung und Pflege dieser Flächen ist, neben der Herstellung, ein weiterer wichtiger Punkt von Kompensationsmaßnahmen. Es bedarf eines gut ausgearbeiteten Maßnahmenplans und einer Organisation aller beteiligter Akteure, um die Qualität und Funktion der Flächen auf Jahre zu gewährleisten.
Im GeoViewer gibt es einen Überblick:
Umwelt.Betrieb
Der Umwelt.Betrieb der Gemeinde Rödinghausen - ehemals Bauhof - ist am Böskenbruch 46 in Bieren zuhause. Die Aufgaben der 15 Mitarbeiter sind vielfältig: Die Gemeindestraßen, Wald-, Fuß- und Radwege werden gereinigt und instandgehalten, Grünflächen gemäht, öffentliche Papierkörbe geleert, Sportplätze gepflegt, Laub beseitigt, Grün zurückgeschnitten und Neues gepflanzt. Fallen Reparaturen an oder sind Veranstaltungen beim Auf- und Abbau zu begleiten, gehört das ebenfalls zum Aufgabengebiet der Mitarbeiter.
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