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Geschichte

Rödinghausen blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis in das frühe Mittelalter zurückreicht. Im Jahr 851 wurde "Haus Kilver" erstmalig schriftlich erwähnt. Die einzelnen Ortschaften sind wenig jünger: Schwenningdorfs Geburtsstunde fällt in das Jahr 1088, Rödinghausens in das Jahr 1147. Bieren wurde zum ersten Mal im 12. Jahrhundert erwähnt, Ostkilver im Jahr 1150.

Die größte Kirche in Rödinghausen ist die Bartholomäuskirche. Sie wird zum ersten Mal im Jahr 1233 genannt. Die Ursprünge der Pfarrkirche liegen wahrscheinlich im 9. Jahrhundert. Die ältesten Teile des ursprünglich romanischen Baus stammen aus dem späten 12. und dem 13. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche im Sinne der Gotik umgebaut. Die Querhausarme wurden am Ende des 19. Jahrhunderts angefügt.

Die Geschichte Rödinghausens ist vor allem von langen Entwicklungslinien gekennzeichnet, weniger von Ereignissen. Bis zum Ende des Mittelalters ist die Geschichte Rödinghausens von Land-, Vieh- und Waldwirtschaft bestimmt, ab dem Ende des 15. Jahrhunderts von Flachsanbau und -verarbeitung: Die Bauern bauten auf ihren Feldern Flachs an, der von kleinen Bauern ("Köttern") und sogenannten Heuerlingen versponnen und teilweise verwoben wurde. Mit der Industrialisierung verschwand die Flachsverarbeitung aus Rödinghausen. Nach etwa 20 Hungerjahren begannen viele Rödinghauser ab etwa 1860 mit der Herstellung von Zigarren in Handarbeit.

Bis in die Mitte der 1950er Jahre verdienten die "kleinen Leute" in Rödinghausen mit der Zigarrenmacherei einen Großteil ihres Brotes, ab dann kam es zu einer Zweiteilung: Der südliche Teil der Gemeinde - mit den Ortschaften Bruchmühlen und Ostkilver sowie Schwenningdorf im Norden - entwickelte sich zu Schwerpunkten von Gewerbe und Industrie. Der direkt am Wiehengebirge gelegene Teil - vor allem die Ortschaft Rödinghausen selber - entwickelte sich zu einem Erholungsort.