Übergangslösung für unbegleitete, minderjährige Geflüchtete
Dem Kreis Herford werden wieder vermehrt unbegleitete Minderjährige, die ohne Eltern oder Verwandten nach Deutschland kommen, zugewiesen. Die Verteilung geschieht nach einem Schlüssel. Nach derzeitigem Stand muss das Kreis-Jugendamt eine Quote von 40 unbegleiteten, minderjährigen Geflüchteten, die aufgenommen werden müssen, erfüllen. 32 sind davon in Plätzen bei freien Trägern im Kreisgebiet untergebracht worden. „Die Kapazitäten, die uns die freien Träger zur Verfügung stellen, sind damit belegt“, sagt Norbert Burmann, Sozial- und Jugenddezernent beim Kreis Herford. Für acht Jugendliche, die demnächst im Kreis Herford erwartet werden, hat der Kreis Herford in Abstimmung mit der Gemeinde Rödinghausen eine Übergangslösung gefunden: Geflüchtete Minderjährige werden vorerst im Jugendgästehaus des Kreises untergebracht.
Ihnen stehen dort vier Zimmern in einem separaten Bereich zur Verfügung. Zudem gibt es abgetrennte sanitäre Anlagen. Die jungen Geflüchteten werden um die Uhr betreut – unter anderem von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreis-Jugendamts.
„Zunächst werden wahrscheinlich ab dieser oder nächster Woche vier unbegleitete minderjährige Geflüchtete im Jugendgästehaus untergebracht“, so Norbert Burmann. Vier weitere könnten später folgen. Burmann betont, dass die Unterbringung im Jugendgästehaus eine „Übergangslösung“ sei. Der Kreis Herford suche weiter nach Plätzen, die die Kriterien für eine klassische Jugendhilfe erfüllen.
Fahrten und Freizeiten finden im Jugendgästehaus weiterhin statt. „Der normale Betrieb wird weiterlaufen“, sagt Burmann. Bürgermeister Siegfried Lux: „Ich finde es wichtig, Solidarität zu zeigen. Durch die vorausschauende Maßnahme bleiben wir vor der Lage.“